via Paso San Francisco nach Argentinien, kleine Runde zurück nach Santiago
Route: La Serena, Vallenar, Alto del Carmen, San Felix, Vallenar, Huasco, Mina Chancarcillo, Copiapo, Daldera, Bahia Inglesa , Copiapo, Paso San Francisco ( zuerst in die Quebrada San Miguel - Salto de Los Marayes und weiter zur Laguan del Negro Francisco. Leider zuviel Schnee, also zurück folgend der Nordroute zum Pass. abgebogen in die Quebrada de Paipote Richtung Laguna Santa Rosa, ebenfalls retour da zuviel Schnee. weiter die Nordroute - Laguna Verde, Paso, Fiambala, Tinogasta - Belen auf der abenteuerlichen und schönen Straße RP 3, nur Allrad, für Trucks nicht möglich, da zu schmal. ,Londres mit den Inka Ruinen El Shinkal, Pituil, RN 78 -Campana, Famatina, Chilecito, Nonogasta, Np talampaya, Villa Union, San Jose de Jachal, Calingasta via RP 412 nur Allrad, Barreal, Barreal Blanca, NP Leoncito, Uspallata - rotur nach Chile, Los Andes, Santiago.
Paso San Francisco nach Argentinien auf einer größeren Karte anzeigen
Probleme: In den Bergen kann es sehr kalt werden, Bei Diesel ein Anti Frost Aditiv verwenden. Im Winter ist immer mit Schnee zu rechnen. In Argentinien waren viele kleinere Straßen nur mit Allrad zu befahren und oft gesperrt, da die Straßen nicht mehr gepflegt werden, Vorsicht hier mit LKW, sind oft zu groß. und die Straßen sind oft nicht gut erkenntlich gesperrt, meist habe ich es erst hinterher gesehen. Über den Paso San Francisco keine Tankstelle, mindestens 470 km Reichweite erforderlich. wenn man die kleinen Straßen in die Berge zusätzlich besucht, entsprechend mehr. Sehr viel Ripio. hatte ab Chilecito vibrationen ab 65 Km H beim Gasgeben, später kam noch ein schleifendes Geräusch dazu, das ebenfalls verstummte, sobald ich von Gas ging. dem wird jetzt in Santiago nachgegangen.
Jahrestag: am 23. Juni 2014 war ich genau ein Jahr auf Reisen. Dazu etwas Statistik:
Am 23. Juni 2013 bin ich in Ach losgefahren. Die Zeit ist ganz schön schnell vergangen und ich habe viel erlebt.
Bei Abfahrt hatte der Defender 112490 Km auf der Uhr, heute hab ich 145200 abgelesen, das heißt ich bin in diesem Jahr 32710 abenteuerliche Km gefahren.
Das enspricht ca 89,6 Km pro Tag. Eigentlich nicht viel. Ja, langsam Reisen ist einfach schöner.
Dabei habe ich 4092 l Diesel verbraucht, das ergibt im Durschschnitt 12,51 l auf hundert Km und dafür habe ich 4218 Euro ausgegeben.
ca 45 % der gefahrenen Km fuhr ich abseits von Asphaltstraßen.
2 kleinere Unfälle mit unklarer Schuldfrage habe ich überstanden, und 2 größere Reparaturen (Frontdifferenzial und Viscolüfter) und einige kleinere Dinge : Kabelbaum Einspritzdüsen gebrochen, Bremsen hinten Eisen auf Eisen, gebrochener Lichtschalter, eine Batterie, einige gebrochene Türscharniere und jede Menge lockerer Schrauben.
Im großen und ganzen habe ich Dutzende nette Leute kennengelernt, und hatte bisher nie eine Sicherheitsprobleme.
Bis auf Nordargentinien hatte ich nie Polizeikontrollen oder Strafen zu bezahlen.
Insgesamt habe ich bisher 5 Länder bereist ( Uruguay, Brasilien, Paraguay, Argentinien, Chile) und dabei 17 Mal die Grenzen überquert, was in Südamerika eingentlich sehr einfach abläuft. Davon 12 Mal nur zwischen Argentinien und Chile.
Die höchste Höhe habe ich mit 4780 m am Paso Agua Negra. Die niedrigste Höhe Meereshöhe.
Fotografisch war ich auch ganz schön aktiv, während des Jahres haben sich 10307 Fotos auf meiner Festplatte angesammelt, auf den Auslöser gedrückt habe ich warscheinlich noch ein paar tausend Mal mehr. Diese Fotos nehmen auf der Festplatte stolze 321 Gb ein. Im Schnitt 30 Mb pro Foto. Im Schnitt ergibt das 28 Fotos pro Tag.
Bericht:
Nach einem Wetterumschwung mit wolkenbruchartigem Starkregen habe ich dann La Serena fast fluchtartig verlassen. Da die Straßen keinen Abfluss haben, stand das Wasser bald 20 cm hoch.
Ich fahre auf der Panamericana nach Norden, Richtung Vallenar. Hier wird die Straße gerade zur Autobahn ausgebaut, es sind ermüdende 190 durchgehende Baustelle.
Von Vallenar aus mache ich einen Abstecher in die Berge, Nach Alto de Carmen und San Felix. Trockene Berglandschaften wechseln sich ab mit Weinanbau, auch hier werden Trauben für Pisco geerntet. Hier hat es lange nicht geregnet, dafür spricht auch der leere Stausee. Es sind nette kleine Dörfer, verschlafen, die Siesta wird genau eingehalten. Ich drehe um, auf einen anderen Abstecher an die Küste.
Durch das Huasco Tal, hier reiht sich Olivenbaum an Olivenbaum geht es gemütlich der Küste zu. Nebenan ist immer wieder die Bahnstrecke zu sehen, auf der Erze von den Minen der Anden an die Küste transportiert werden.
Huasco präsentiert sich daher auch als Industriestadt mit einem florierenden Hafen. Die Stadt selbst ist beschaulich, mit ein paar Fischerbooten in der Bucht, einer modernen Kirche. Es findet gerade ein Markt Stadt, es ist Samstagnachmittag und ich schaue was so alles angeboten wird. Von bestem Obst und Gemüse bis China Ramsch alles dabei. Was lautstark angepriesen wird.
Mein Weg führt mich weiter nach Norden, ich will über den Paso San Francisco nach Argentinien.
Erst biege ich nochmal nach rechts ab, verlasse die Ruta 5 auf einer kleinen Piste, nach 15 Km erreiche ich Chanarchilla, vor Jahren blühender Minen Ort, Silberabbau, 14000 Menschen lebten hier. Die Stadt ist zu Staub zerfallen, viel wurde abgerissen, die paar Mauerreste die noch stehen, zeichnen ein trauriges Bild. Auf dem Friedhof, wo wahrscheinlich die Verunglückten der Mine begraben sind, zeugen nur noch ein paar verrottete Holzkreuze davon, dass hier einmal Menschen begraben wurden. Die Inschriften sind unleserlich, die Toten vergessen.
Ich nehme eine Taschenlampe und erkunde ein paar der alten Stollen, der Berg wurde hier wie Schweizer Käse durchlöchert. Ich steige überall nur ein paar Meter hinein, da einige Stollen nicht sehr vertrauenswürdig ausschauen, einige steil nach unten führen, so steil, das Bergsteigerausrüstung und Seil vonnöten wäre, um weiter vorzudringen. Alleine ist das zu gefährlich. Dazu sind immer wieder senkrechte Schächte vorhanden, wahrscheinlich für die Luftzufuhr in die unteren Ebenen, Wäre interessant wie tief es da hinunter geht. Ich habe ein paar Steine hinuntergeworfen, mit mehrmaligem Anschlagen dauerte es bis zu 14 Sekunden bis der Stein unten ankam. Ein ruhiger Platz zum Übernachten, bevor ich weiter aufbrach Richtung Copiapo.
An Copiapo fahre ich erst vorbei, nochmal an die Küste, wahrscheinlich das Letze Mal für lange Zeit, denn langfristig soll mich mein Weg nach Iguazu in Brasilien bringen, um meine Eltern zu treffen.
Caldera ist eine Industriestadt, von den Minen der Berge ist es auch hier nicht weit zu diesem Hafen. 14000 Menschen leben und arbeiten hier. Es ist einigermaßen geschäftig. Ein kleiner Rundgang beginnend an der Plaza mit der Kathedrale, vorbei an einigen nett bemalten alten Häusern, das schöne Grüne ist das ehemalige Haus der Aduana. Der alte Bahnhof wurde renoviert und dient heute als Veranstaltungszentrum. Kormorane und Seelöwen warten auf den Felsen auf freßbare Abfälle des Fischmarktes. Ein paar Lokale laden ein den frisch gefangenen Fisch gleich zu verzehren. Ich genieße die Küste, sauge die Meeresbrise tief in mich hinein und stärke mich nach diesem anstrengenden Spaziergang.
Der Nachbarort - die Beiden sind noch nicht ganz zusammengewachsen – ist ein beschauliches Dorf mit schönen Stränden. Dieses Wochenende ist mehr los, da hier Etappenort einer chilenischen Rally ist. Im Camp werden die Motorräder repariert und auf die nächste Etappe vorbereitet, die Fahrer posieren für die Besucher. Die Heimat ist auch vertreten durch KTM Chile.
Copiapo heißt in der Indianersprache grünes Land. Wenn man durch die Wüste heranfährt, kann man sich nicht vorstellen, dass es hier irgendwo grün sein soll.
Aber hier fließen einige Bäche mit dem Rio Copiapo zusammen und spenden der Region etwas Wasser. Die Bergbaustadt mit ihren 150000 Bewohnern zieht sich heute weit die Berghänge hinauf, es hat Oasencharakter.
Das meiste Leben spielt sich auch hier um die Plaza Prat ab, dem Hauptplatz, mit 84 Pfefferbäumen – Schinus Molle – bepflanzt, es soll einer der schönsten Plätze im Land sein. Auch hier steht eine große Kathedrale, es gibt ein Mineralmuseum und ist der letzte Ort um zu tanken und einzukaufen, danach gibt es hunderte Km nur Berge und nichts.
Die Tanks gefüllt und mit Kanister 160 l Diesel dabei, der Kühlschrank voll, so mache ich mich auf den Weg zum Paso San Francisco. Der nächste Ort ist Fiambala auf argentinischem Boden, auf kürzestem Weg 470 Km entfernt.
Kurt und Elisabeth, die beiden Schweizer wollten hier vor 2 Wochen rüber und sind gescheitert. Hauptsächlich am Schnee. Sie warnten mich und rieten mir ab.
Ich studierte die Wetterprognose und legte mir ein gutes Timing zurecht. Es gibt hier mehrere Wege die zum Ziel führen, ich wollte die meisten davon abfahren. Nach einigen Km der Hauptroute kann man rechts in ein Tal abbiegen, die Quebrada San Miguel. Laut Karte führt sie am Salto de Los Marayes vorbei, über einen Pass, um dann wieder hinunter in den Südlichen Teil des NP Nevado de Tres Cruces führt, zur Laguna del Negro Francisco.
Von dort wollte ich dann über die Laguna Santa Rosa die Quebrada de Paipote wieder Hinaus fahren zur Haupt – der Nordroute. Wäre praktisch ein schönes „S“ gewesen. Es sollte aber anders kommen.
Ab den Saltos de Los Marayes hab ich mich 2 Mal verfahren, und stand irgendwann am Tal-Ende, da es keine Schilder gab, und mein Navi nicht alle kleinen Pisten hier anzeigt.
Als ich endlich den Aufgang zum Pass gefunden hatte, begann der Schnee. Die ersten Schneefelder waren noch nicht so tief, ich konnte sie gut befahren. Untersetzung sei Dank habe ich mich durchgegraben. Auf 3800 m war dann das erste größere Hindernis. Mit Schwung steckengeblieben. Da half nur noch die Schaufel. War ganz schön anstrengend bei der dünnen Luft.
Aber nach etwas über einer Stunde hatte ich mich wieder ausgegraben, nur um eine Km weiter vor einem noch größeren Problem zu stehen. Ich kehrte um. Die Passabfahrt war total im Schatten und voller Schnee. Mir war das Risiko zu groß.Auf knapp 3000 Meter schlug ich mein Nachtlager auf und freute mich auf ein heißes Abendessen.
Am nächsten Morgen fuhr ich dann zurück zur Hauptpiste, um dann bei La Puerta auf die eigentliche Südrute abzubiegen, hinauf die Quebrada de Paipote. Nach 15 Km kam mir ein PickUup einer Minengesellschaft entgegen und fragte mich nach meinem Ziel. Die Laguna Santa Rosa sei keinesfalls erreichbar, ich drehte auch hier wieder um.
Dann bleibt also nur mehr die Nordroute. Nicht minder spektakulär zieht sich die Straße den ersten 4000 m Pass hinauf, dem Portezuelo Codecedo, um dann wieder hinunter zum Salar de Maricunga , 3725 m zu führen. Hier ist auch die Grenzstation und ich war gespannt ob sie mich passieren lassen. Glück gehabt, heute war der erste offene Tag seit 3 Wochen. Es dauert eine Weile den zuständigen Beamten der Migracion zu finden, inzwischen schenkt mir der Beamte des Zolls 2 Poster und einige Unterlagen über Nordchile. Sogar in Deutsch. Sehr nett.
Nach dem Grenzprozedere stoppe ich am Salar für ein paar Fotos und kann hier ein paar Km Asphalt genießen. Komisch mittendrin im Nirgendwo. Die Straße verläuft dann sicher 50 Km auf einer Hochebene weit jenseits der 4500 m Höhe.
Es ist surrealistisch, die Hügel die aus der Ebene ragen, schauen alle nicht hoch aus, die meisten sind aber zwischen 5500 und 6300 m hoch. Atemberaubend im wahrsten Sinne des Wortes. Ich stelle hier einen persönlichen Geschwindigkeitsrekord mit meinem Defender auf großen Höhen auf.
Der Defender läuft auf Schotter, auf 4500 m Höhe immerhin noch 120 Km/H.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Kasten hier nicht ganz so viel Luftwiederstand hat wie auf Meereshöhe.
Irgendwann passiere ich dann den höchsten Berg Chiles, 2. Höchsten Berg Südamerikas, höchster Vulkan der Welt, den Ojos de Salado, 6893 m hoch. Interessanterweise ist er fast Schneefrei, und durch die 4500 m, auf denen ich schon stehe, gar nicht so groß. Daneben der Cerro Tres Cruces mit 6749 m nicht viel niedriger, weitere Nachbarn de Cerro el Muerte mit 6470 m und der Incahuasi mit 6615.
Das Highlight dieser Passfahrt lässt auch nicht mehr lange auf sich warten und verdient den Namen zu Recht. Die Laguna Verde. Das Wasser glitzert in Grün und Türkis, die Berge schillern in allen anderen Farben, Das Ufer ist weiß vom Salz, ein sehr surrealistisches Bild.
Am Ufer des Sees sprudeln heiße Quellen aus dem Boden, eingefasst mit ein paar Steinen kann man windgeschützt ein heißes Bad nehmen. Da kein Mensch weit und breit ist, ziehe ich mich aus und leg mich pudelnackt ins Wasser. Welch ein Genuss. Dürfte sich knapp ausgehen, das höchste Bad zu sein, das ich jemals hatte. In Südbolivien hatte ich auch mal ein Bad auf dieser Höhe, sicher nur ein paar Meter Unterschied. Die Sonne scheint sehr warm und der Wind weht ordentlich, ich brauche nicht mal ein Handtuch, im Handumdrehen bin ich trocken. Genial.
Kurz darauf der letzte Anstieg, die Passhöhe mit 4726 m ist erreicht. Daneben erhebt sich noch ein kleiner Schotterhügel, Vulcan San Francisco, 6016 m hoch. Mit etwas Kondition sicher der leichteste 6000 den man überhaupt besteigen kann. Es war unglaublich, es ist Winter und mein Thermometer zeigt 12 Grad + an, auf 4726 m.
Genau ab hier ist die Straße Asphaltiert. Die Abfahrt gestaltet sich so echt angenehm. Bei 4000 m ist der argentinische Grenzposten erreicht, sie sind sehr nett, hinter ihrem Gebäude haben sie ebenfalls eine heiße quelle. Auf der Abfahrt entdecke ich einige Vicunas, eine wilde Unterart kamelartiger Tiere.
Sie sind geschützt und langsam erholen sich die Bestände wieder. Die Fahrt nach Fiambala ist immer begleitet von leuchtenden Felsen und schroffen Formationen.
Von Copiapo aus bin ich auf dieser Etappe insgesamt 700 km gefahren, 3 Tage unterwegs gewesen und dabei nur 2 Mal auf ein Fahrzeug von Minenarbeitern, einmal 2 Reitern, keine Ahnung wo die herkamen im Nirgendwo, 2 Mal ein Minen- Lkw und einmal ein Gräder, der die Straße planierte, gestoßen.
Fiambala liegt in einem riesig weiten flachen Tal. war 2 Mal Etappenort der Dakar Rally. Mir hat es hier sehr gut gefallen wegen der Therme. Die Termas de Fiambala liegen in einem schmalen seitlichen Fels Tal auf 1900 m Höhe.
Ich habe schon einige Thermen besucht auf meiner Reise, diese ist das Highlight. Absolut zu empfehlen. Ich bin auch gleich 3 Tage geblieben. Das Wasser sprudelt hier mit über 80 Grad aus dem Boden und muss schon etwas vorgekühlt werden, bevor es im ersten Becken landet, das mit 45 Grad am heißesten ist. Das Wasser läuft durch insgesamt 14 Becken, das unterste ist damit auch das kühlste mit 25 Grad. Es ist sauber, gut angelegt, mit einem ordentlichen betonierten Parkplatz und Restaurant gut ausgestattet.
Es ist Tag der Flagge, langes Wochenende und es sind viele Leute hier, Ich mache hier ein paar nette Bekanntschaften.
Die argentinische Provinz in der ich mich jetzt bewege heißt Catamarca, ist mit 103000 km2 viel größer als Österreich, wird aber nur von etwa 350000 Menschen bewohnt.
Mein nächstes Ziel heißt Belen und Londres, hier stehen die Inka Runinen El Shincal.
Die offizielle Straße ist lang, und mein Navi führt mich von Tinogasta über die RP3. Das ist eine kleine Piste, ausgewaschen, mit vielen Erd-Abrutschungen, nicht mehr gepflegt. Aber mit grandioser Landschaften, alles voller Kandelaber Kakteen, die teilweise 6 Meter hoch in den Himmel wachsen. Auf der Strecke treffe ich 2 Radfahrer aus England, die mich gleich erkannt haben, haben wir doch vor 2 Monaten in Villarica zusammen in Hotel Suiza übernachtet. Wir machen zusammen Mittagspause. Die Strecke ist anspruchsvoll und die beiden Radler sind fast so schnell wie ich. Für die 85 Km brauche ich fast 4 Stunden.
Nur für Allrad, Trucks sind zu Groß.
In Belen erwartet mich eine geschäftige Plaza viele Menschen und abends eine laute Veranstaltung. Die Schulabgänger werden gefeiert. Eine harte, laute, schlaflose Nacht später verlasse ich den Ort in ruhigere Gefilde, ich besuche die Inka Ruinen Shincal bei Londres. Diese Ruinen waren der südlichste Inka Stützpunkt. Sie sind von 3 Seiten von Bergen eingekesselt und somit gut geschützt. Zwischen 900 und 2000 Personen haben hier gelebt. Es wurde hier schon damals Gold abgebaut. Um 1550 kamen dann die Spanier und errichteten 5 Km weiter, in Londres einen Stützpunkt. Die Inkas verließen den Ort kampflos und überließen ihn den Spaniern in ihrer Gier nach Gold. Die Umgebung ist Grün, am Fluss finden sich ein paar nette Stellen für eine ruhige Nacht.
Ich fahre die Ruta 40 südwärts, bis nach Putuil, dort biege ich auf die RN 78 ab, nach Campanas und erreiche dann Famatima. Es ist ein kleineres Seitental, schöne Landschaft, während die 40 weiter außerhalb verläuft.
In Famatima, einem Minenort, wie so viele hier, zweigt eine kleine Piste ab hinauf zur Mina Mejicana. Die Mine befindet sich am Ost Hang der Sierra de Famatima, einem Gebirgszug, der 6200 m Höhe erreicht.
Ab Anfang des 17. Jahrhunderts haben Jesuiten, die große Teile des Gebietes gekauft hatten mit dem Abbau von Gold begonnen. Nach Vertreibung der Jesuiten haben Franzosen das Gebiet übernommen. Das Gold wurde mit Maultieren zu Tal gebracht, auf einem 40 Km langen Steig.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Pläne für eine industrielle Ausbeutung geschmiedet und ein Seilbahnprojekt gestartet. Ein Konsortium mehrerer Firmen, darunter die Deutsche Firma Adolf Bleichert aus Leipzig bauten diese Seilbahn. Ein herausragendes technologisches Bauwerk.
Die Seilbahn ist 35 Km lang, die Talstation auf 1060 m, die Bergstation auf 4600 m, über 3500 Höhenmeter werden mit insgesamt 9 Stationen, 262 Stützen, die teilweise 52 m hoch sind gebaut. 140.000 m Stahlkabel wurden eingezogen, 6 Maschinenhäuser gebaut, die mittels Dampfmaschinen eine Umlaufgeschwindigkeit von 8 Km/h erzielten. 450 Behälter waren eingehängt und transportierten 300 Tonnen Material täglich ins Tal. Fast 30 Jahre lang. Und holz nach oben. Jedes Maschinenhaus benötigte1200 Kg Holz täglich für die Dampfproduktion. Baubeginn war 1903, Fertigstellung 1904. In eineinhalb Jahren Konstruktionszeit, auch im Winter waren bis zu 1600 Personen und bis zu 800 Mulis, die die Eisenträger nach oben trugen im Einsatz. Zur Überwindung von Bergkämmen wurden diese oft abgetragen, einmal sogar ein Tunnel gebaut.
Der Alte Muliweg wurde im Zuge der Konstruktion ausgebaut, um Material zu transportieren, auf diesem Weg kann man heute mit Allradfahrzeugen hinauf fahren und die alten Relikter dieser Mine zu besichtigen. Normal kann man so bis 4300 m hinauffahren. Der Beginn ist nicht schwierig, das Tal aber eng und nach einigen Km windet sich die Straße vorbei an bunten Mineralablagerungen hinauf. An einem Canyon der vom Fluss tief in den Sandstein geschliffen wurde schlage ich mein Nacht Quartier auf. Am nächsten Morgen – Ich warte bis die ersten wärmenden Sonnenstrahlen über die Berge kriechen – mache ich mich wieder auf den Weg. Eng in die Bergflanken gegraben, teilweise dem Talboden folgend, der eigentlich ein Flussbett ist, führt die Straße jetzt steil aufwärts. Mehrmals ist der Fluss die Straße, 2 Dutzend Mal ist der Bach zu queren. In den schattigen Tälern macht Eis zu schaffen. 2 Mal muss ich mit einem Pickel das Eis aufrauen, um die Bachböschung hoch zukommen. Auf ca. 3700 m dann die Endstation, auf über 80 m ist vom Bach Wasser über die Straße geflossen und ca 15 cm dick gefroren. Da es sehr steil ist, ca. 30 Grad, ist mir das weiterfahren zu gefährlich. Es wäre wahrscheinlich das letzte Hindernis, da einen Km weiter das Tal sich weitet und mehr Sonne herein kann. Die Straße ist sehr schmal, und bietet wenig Wende Möglichkeit. Als ich es dann wage umzudrehen, hat der Landy ganz schön Schräglage. Ich hatte schon etwas Schweiß an den Händen.
Weiter unten traf ich dann auf Sergio, ebenfalls mit einem Landy unterwegs, aber nicht privat, sondern Tour Operator. Wir machen Pause, er schenkt mir eine Flasche Malbec und probiert die Straße fortzusetzen. Ich hab ihn nicht wieder gesehen, ob er erfolgreich war oder nicht, kann ich nicht sagen.
Zurück im Tal entdecke ich ein altes Schild „Lavadero de Oro“ ich folge dem Weg und lande bei einer kleinen Goldwäscherei.
Ich bekomme eine Führung, die dauert 2 Stunden und kostet mich 5 Euro. Da die Goldwäscherei nicht rentabel ist, lebt er eben auch etwas vom Tourismus erzählt er mir stolz. Ich muss mich ins Gästebuch eintragen, als 1. Österreicher, ich schaue nach, der letzte Eintrag liegt 5 Wochen zurück. Soviel zum Verdienst des Tourismus.
Er lebt und arbeitet hier mit seinem Sohn, alle 3 Tage schaffen sie es, eine Tonne Material aus dem Berg zu brechen, in einem Sieb die großen Steine aussieben, ins Tal zu transportieren und in der Waschanlage zu waschen.
Pro Tonne Aushub ergibt das 1 Gramm Gold. Es wäre ab 3 Gramm rentabel.
Er macht das seit 20 Jahren, hat nichts anderes gelernt und wird das machen bis er nicht mehr kann. Einmal erzählt er mir fand er ein Gold Nugget mit 80 Gramm. Aber das blieb die Ausnahme. Stolz zeigt er mir seine Waschanlage, die hauptsächlich mit Schrott und einfachsten Materialien zusammengebaut ist.
Er dreht das Wasser auf, schaufelt langsam den Sand in die Rinne, die Rau ist, der leichte Sand fließt davon, das schwere Gold bleibt in der Matte hängen. Dieses Restmaterial, Gold enthaltend schüttet er dann in die Waschpfanne und wäscht den Rest Sand aus, übrig bleibt jetzt eine Mischung aus Eisen, das ebenfalls schwerer als Sand ist und eben Gold. Vorsichtig entfernt er auch das meiste Eisen. Dann trocknet er das Ganze und zieht mit einem Magneten das restliche Eisen ab. Übrig bleibt das reine Gold.
Er erklärt mir, Sand in eine Liter Flasche gefüllt, hat ca. 1,6 kg, Eisenerz würde 6,5 Kg wiegen, die Flasche mit Gold gefüllt 19,3 Kg, so unterschiedlich ist das Gewicht. Deshalb schwemmt das Gold auch nicht mit dem Sand davon.
Wir trinken noch Mate zusammen, hier in Catamarca wird er dulce – süß getrunken mit Zucker. Dann verabschiede ich mich und wünsche ihm viel Glück.
In Chilecito, dem nächsten Ort übernachte ich. Ruhig liegt dieser Minenort im Tal, erst am Abend erwacht das Zentrum zu leben, auch hier, im Sommer über 40 Grad heiß wird die Siesta strickt eingehalten, den ganzen Nachmittag ist alles geschlossen. Um 17.30 Uhr wird wieder geöffnet.
Chilecito heißt klein Chile, weil hier viele Chilenen zum Arbeiten in den Minen herüberkamen und sich hier niederließen.
Außerdem bin ich heute genau ein Jahr unterwegs. Jubiläum . Siehe kleine Statistik am Beginn des Berichtes.
Ich besichtige das Museum, das bei der 1. Station eingerichtet ist, und der Mann des Museums fährt mit mir mit hinauf, einen anderen Weg, um die 2. Und 3. Station zu besichtigen. Die 2. War zugleich Fabrik, heute nur noch Ruinen. Einzig der Kamin steht noch. In de 3. Station ist die Dampfmaschine und der Ofen noch gut erhalten.
Von hier wollte ich dann weiter nach Villa Union wieder auf der Ruta 40. Zwischen diesen beiden Orten windet sich die Straße durch ein Tal und über einen Berg, die Straße bis Dato eine Erdpiste wird gerade komplett neu gebaut und betoniert. Deshalb ist die Straße gesperrt. An der Kreuzung steht kein Hinweis und ich muss knapp 18 km wieder zurück fahren.
Ein weiter Umweg steht bevor. Fast langweilige 250 km von Nonogasta nach Patquina, fast 60 km sehen ich nichts anderes als Olivenbäume. Ich komme runter bis auf 400 m, fast Flachland. Irgendwann geht es dann rechts und dann wieder nach Norden. 50 Km vor Villa Union werden die Formationen wieder bunter und abwechslungsreicher, ich erreiche hier den Nationalpark Talampaya. Hier hat ein früherer Fluss eine Tiefe Schlucht gefräst, hier finden sich auch Zeugnisse und Ritzungen im Fels von frühzeitlicher Besiedelung, einige Tausend Jahre vor Christus. Des Weiteren wurden hier die ältesten Dinosaurier Fossilien Weltweit gefunden. Das Gebiet ist heute UNESCO Welterbe der Menschheit. Das hat Besucherströme ausgelöst, und hier wollen sie etwas vom Kuchen abhaben, Die Schlucht ist nur als geführte Tour zu besuchen, und ist sehr teuer. Für Camping, Park Eintritt und Tour habe ich fast 50 Euro bezahlt, Schmerzgrenze. Es ist bis jetzt auch der erste Park, wo auf einer Tafel aufgeschlüsselt wird, für was das Geld verwendet wird. Fast als müssten sie sich rechtfertigen. Ich freunde mich mit Leonardo an, einem Brasilianer, der für einige Jahre mit dem Fahrrad durch Südamerika fährt, Seinen Geldbeutel schmerz es mehr als meinen. Wir machen die Tour zusammen, fragen nach der besten Uhrzeit wegen des Lichts für die Fotos –zumindest etwas soll es sich rentieren. Die Tour dauerte 3 Stunden mit Snack. Leider gab es für 20 Personen nur 2 Flaschen Wein, nach dem ersten Glas musste ich mich dann mit Saft begnügen.
Die Landschaft ist wirklich atemberauben. Ich verabschiede mich von Leonardo und ziehe weiter.
Villa Union kann man getrost auslassen, da ist nichts, aber die Straße weiter ist schön. Bei Huasco unbedingt rechts abbiegen au die RP49 Richtung San Jose de Jachal. Die Landschaft nennt sich La Cienga. Farben vom Feinsten.
San Jose de Jachal hat eine nette Plaza, weitläufig, einen Markt, aber die Stadt ist etwas staubig. Richtung Rodeo fährt man an einem Stausee vorbei, vorher durch eine Schlucht.
Nach Rodeo zweigt die Straße rechts ab auf den Paso Agua Negra, den ich von Chile aus hochgefahren bin, aber nicht drüber durfte.
Jetzt weiß ich warum. Ich bin auch hier einige Km hinaufgefahren, kurz nach der 2. Gendarmerie Kontrolle ist aber Endstation, die Straße wird ausgebaut, es wird auch gesprengt, es ist zu gefährlich. Der Paso Agua Negra ist teil eines riesigen Mercosur Projektes. Es soll eine Straßenverbindung von Sao Paulo am Atlantik zum Tiefseehafen nach La Serena ausgebaut werden. 4500 Km von Ost zur Westküste. Dazu wird der Pass entschärft, es wird ein 18 Km langer Tunnel gebaut, der dann der Längste in Südamerika sein wird, Mrd. Dollar werden hier investiert. In ein paar Jahren wird der Pass das ganze Jahr über offen sein.
Zurück an der Hauptstraße führt mich der Weg über eine Nebenpiste, die RP 412 über La Iglesia und Tocata nach Calingasta. Eine sehr schlechte Piste, auf der das Oberflächenwasser erhebliche Schäden angerichtet hat. Wie ich wiedermal erst danach bemerkte, war auch diese Straße gesperrt. Zurück auf Asphalt muss erst mal wieder Luft in die Reifen. Dann rollt sich s gleich leichter. Die Straße führt durch kleinere Dörfer, teilweise verfallene Häuser, hier leben die Menschen hauptsächlich von Nüssen.
Bevor ich Barreal erreiche zweigt eine Einfahrt zum Berg El Alcazar ab. Ich folge dem Weg und stehe ein paar Minuten Später in einem spektakulären Berg. Perfekt im Licht des späten Nachmittags.
Das Tal wird jetzt grüner, dank ordentlicher Bewässerung wird hier Landwirtschaft betrieben, Knoblauch, Apfel, Pfirsich, Walnüssen Quitten Kartoffel, Zwiebel, Kürbis und Hülsenfrüchte werden hier kultiviert. Der Ort Barreal wirkt verschlafen, Pappeln und Trauerweiden säumen die Straßen und spenden Schatten. Er liegt auf 1600 m.
Hier hat sich auch Bernd niedergelassen, der mit seiner Frau die Hospedaje und Restaurant El Aleman betreibt. Er lebte zuvor 20 Jahre in Buenos Aires und arbeitete für Hamburg Süd. Vor 12 Jahren ist er dann ausgestiegen und hat hier eine kleine Oase geschaffen. Ordentliche Zimmer mit sehr guten Betten lassen einen nach einem hervorragenden Abendessen mit einer oder 2 Flaschen argentinischem Rotwein aus dem unterirdischen Weinkeller in tiefen Schlaf sinken. Er ist mittlerweile ein Institution, Leute aus Wirtschaft und Politik gehören zu seinen Kunden.
Ich habe ihn gefunden, als ich in einem Buch gelesen habe, mit dem Titel „Wasser ist wichtiger als Gold“ von Gerhard Rötzer. Gerhard ist viel in Südamerika gereist, abseits mancher üblicher Routen, und hat viel Wissenswertes zu berichten. Ich bin mittlerweile einigen seiner Streckenabschnitte gefolgt. Wie Bernd mir erzählte nennt Gerhard mittlerweile ein Grundstück mit Haus sein Eigen.
20 Km nach Barreal erreiche in einen Ort, der Barreal Blanco heißt, eine Senke, die sich im Laufe von langer Zeit mit feinem Lehm gefüllt hat, das Wasser mit sich brachte. Mit der Zeit ist eine total ebene Fläche von 14 km Länge und mehr als 3 km Breite entstanden, Im Frühjahr, wenn es windet, trifft sich hier die Szene der Kite-Surfer, die mit ihren Segelfahrzeugen über 120 km/h erreichen.
Gleich gegenüber, erstreckt sich der Nationalpark Leoncito mit 2 Observatorien auf den Bergen. Diese können besichtigt werden, und anders als in den großen Observatorien in Chile ist hier keine Voranmeldung und lange Wartezeit von Nöten.
Ich bin der Einzige Besucher und bekomme sozusagen eine Privatführung.
Das Teleskop ist 40 Tonnen schwer, 2,15 m Spiegeldurchmesser, ideal für die Beobachtung der Planeten und Sterne. 330 Tage Sonnenschein bzw. Nächte ohne Bewölkung und kein Streulicht sind optimale Bedingungen zur Himmelsbeobachtung. Die Beobachtung verfolgt indirekt, man schaut also nicht durch ein Okular, sondern das Bild wird elektronisch abgenommen und per Datenleitung in ein warmes Büro in einem externen Haus weitergeleitet. Das Teleskop hat ein eigenes Fundament und ist mit dem Haus nicht verbunden. Die Decken und Wände des Gebäudes sind mindestens 15 cm vom Sockel des Teleskopes entfernt, damit ja keine Vibrationen übertragen werden.
Von hier werden dann die Daten in die ganze Welt an verschiedene Institute gesendet, die die Bilder auswerten und damit arbeiten. Auch einige Institutionen in Deutschland, zb. Garching bei München ist Abnehmer de Daten.
Von Barreal aus ist auch der Cerro Mercedario, mit 6770 m einer der höchsten Berge der Anden zu erreichen. Von Barreal aus führt eine Piste an den Fuß der Berge, durch eine riesige Schlucht, die der Rio Blanco gegraben hat. Bei La Juntas, dem Zusammenfluss des Rio Blanco mit dem Rio Pato ist eine Kontrollstelle und ein Posten des Minenunternehmens Xstrata Cooper/ Glencore, die die Kupfer Mine El Pachon betreiben. Von hier führt die Straße 121 Km über 3 knapp 4000 m hohe Pässe zur Mine.
Befahren darf man die Straße nur mit Genehmigung, ich werde von einem Mitarbeiter eingetragen, mit Pass und ich darf passieren. Ich möchte ein Stück hinauffahren bis zur Laguna Blanca. Bei El Molle – hier beginnt auch der Steig des Normalweges auf den Mercedario- endet die Straße mit einem Tor und einer LKW Ladung Schotter quer über die Straße.
Zurück am Checkpoint erfahre ich, im Winter ist die Route gesperrt, wegen Eis und Steinschlag, im Frühjahre wird die Straße mit einem Gräder geräumt und wider geöffnet. Es gibt eine Alternativroute über das Valle Colorado. Aber leider wurde es schon Dunkel. Zu Spät.
Es ist gewaltig, wenn man bedenkt welch Aufwand betrieben wird um diese abgelegenen Gebiete zu erreichen, über diese Berge eine 121 Km lange Straße zu bauen und zu unterhalten, ist für sich schon eine riesen Sache.
In de Mina El Pachon wird Kupfer abgebaut, 400.000 Tonnen Jährlich. Die Minengesellschaft hat 900 Mio. Dollar investiert, das Erz wird direkt nach Chile an den Hafen transportiert. Etwas weiter nördlich wurde vor einem Jahr ebenfalls eine riesige Goldmine eröffnet, Pascua Lama, hier gibt es riesen Goldvorkommen unter einem Gletscher, das Gold wird über einen Tunnel direkt nach Chile geschickt. Einheimische und Umweltschützer befürchten eine erhöhte Arsen-Belastung im Huasco Tal. Das habe ich in Chile auch besucht.
Ich habe leider keine Zeit hier zu warten und anderen Tages die Colorado Route zu fahren, da sich Helmut (Helle) www.timetoride.de und sein Freund Meta angekündigt haben, sie kommen in ein paar Tagen in Santiago an, um die Motorräder aus dem Zoll in Valparaiso zu holen.
Ich verbringe eine sehr kalte Nacht auf dem Barreal Blanca, mit grandiosem Sternenhimmel, genieße in der Früh die ersten Sonnenstrahlen, die den Cerro Mercedario in leuchtendem Rot erstrahlen lassen.
Nach diesem Schauspiel unterbreche ich meinen Aufenthalt in Argentinien und fahre zurück nach Santiago de Chile.
Den Paso de los Liberatores, der die Hauptverbindung zwischen Mendoza in Argentinien und Santiago in Chile ist, erreiche ich in Uspallata. Hier fahren mehr Lkws als ich die ganzen letzten Monate gesehen habe. Die Straße steigt flach an und ich mache Halt bei der Puente del Inkas, einer Natursteinbrücke die den Rio Mendoza überspannt. Bis hierher sollen die Inkas gekommen sein. Unte der Brücke entspringt eine heiße Quelle voller Mineralien und Schwefel, Es wurde mal ein Badehaus errichtet, das mittlerweile aber verfällt. Rundherum werden unzählige Souveniers verkauft, die die Menschen nicht brauchen. Ich bleibe nur kurz, alte Erinnerungen auffrischen. Hier war 2007 Ausgangspunkt zu meiner Aconcagua Besteigung. Er ist der höchste Berg Americas, 6960 M hoch.
Siehe Bericht in meinen früheren Reisen. Früher führte auch eine Eisenbahnstrecke über den Pass, teilweise waren die Geleise in Tunnel eingehaust, damit sie auch im Winter fahren konnten, Es war irgendwann nicht mehr rentabel und verfällt heute. Es hat einmal geheißen die Japaner haben sie gekauft und wollen sie reaktivieren, seit Jahren ist jedenfalls nichts mehr passiert.
Auf der chilenischen Seite, bei der Grenzkontrolle herrschte Ausnahmezustand.
Ich kam am 28.6.14 genau um 15 Uhr an der Kontrolle an. Es dauerte fast das ganze restliche Spiel um wieder rauszukommen. Die Beamten waren alle auf die Fernsehgeräte konzentriert, 3 Busse standen an, es wurde nicht gearbeitet. Ich bekam Stempel mit dem falschen Datum, ist bis 15 Uhr keinem aufgefallen.
Ich schaute mir also auch das Spiel an, zwischendurch wurde mal ein Handgriff gemacht, die Lebensmittelkontrolle war in einer Minute beendet, der Mann wollte natürlich auch an den Fernseher zurück. 2,5 Stunden später war ich zurück in Santiago. Erst steht noch ein Mechaniker Termin auf dem Programm, am 2. Juli hole ich dann Meta und Helmut am Flughafen ab.