Um den See Llanquihue zum Vulkan Osorno, Landrovermeeting in Valdivia, Temuco, Nationalpark Conguillio

 


Puerto Montt nach Villarica auf einer größeren Karte anzeigen

 

Von Puerto Montt ist es nur ein kleiner Hüpfer  bis nach Puerto Varas am Lago Llanquihue. Eine wunderschöne Gegend, aber leider bin ich etwas in Eile, da ich morgen Abend in Puerto Octay sein muss, um mit Mathias nach Valdivia zum Landrover-Treffen zu fahren.

Bleiben wir aber erst mal in Puerto Varas. Die Stadt liegt am Südufer des Lago Llanquihue, dem größten See hier im Seengebiet. 86000 Ha groß und 350 m tief. Sie ist von deutschen Einwanderern gegründet worden und hatte seine Blütezeit  Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Hafen am See. Hier wurden landwirtschaftliche Güter verladen, die dann weiter nach Puerto Montt transportiert wurden. Es war nur ein kleines Stück bis zum Meer. Heute lebt die Stadt hauptsächlich vom Tourismus. Nicht weit von der Großen Stadt Puerto Montt, die schöne Lage am See, mit traumhaften Blick auf den Vulkan Osorno und die gemütliche Atmosphäre laden ein, hier ein paar Tage zu verweilen.

Tage die ich momentan nicht habe, ich laufe etwas durch die Stadt, besichtige die Iglesia del Sagrado Corazon, ein Zeugnis der Herkunft der damaligen Siedler. Diese Kirche ist eine Kopie einer Marienkirche aus dem Schwarzwald.

In den Geschäften merkt man immer , das es etwas „deutschelt“, ich schlendere dann noch entlang der Uferpromenade zu einem Schrott Museum und einer riesigen Pferdeskulptur.

Da der Wetterbericht schlecht Wetter ankündigt, fahre ich die Nachbarorte Llanquihue, gleichnamig wie der See an, und Frutillar, beides deutsche Orte nur ein paar Km auseinander.

In Llanquihue lerne ich Victor Mödinger und Michel kennen, die Chefs einer größeren Wurstfabrik. Ich treffe die Beiden auf einem Holz Symposium. Es werde einige riesige Skulpturen aus Holz aber auch Metall gezeigt. Eine dieser Skulpturen wurde von der Enkelin des Wüstenfuchses, Feldmarschall Erwin Rommel gefertigt, Sie lebt in Argentinien.

Victor lädt mich ein seine Wurstfabrik zu besichtigen, ich hoffe ich komm hier nochmal vorbei. Sie haben auch ein schönes altes Feuerwehrauto im Ort und hier heißt die Feuerwehr auch tatsächlich Feuerwehr und nicht Bomberos, Auch hier ist die Anzahl deutsch-sprechender noch sehr hoch.

Ein paar km weiter erreiche ich Frutillar, ein herausgeputzter Ort, 2 Straßen breit am Ufer des Sees, immer dabei der Ausblick auf den Vulkan Osorno, der sich über 2600m über den See erhebt. Perfekter Kegel. Von Frutillar aus geht sich noch ein kurzer Abstecher nach nueva Braunau aus, Neu Braunau. Die Stadt hat nichts mit unserem Oberösterreichischen Braunau zu tun, die Gründer dieses Ortes kamen aus einem Braunau im Osten von Deutschland.

Dann fahre ich dann weiter auf die Rückseite des Sees, Ich will das gute Wetter noch nutzen und mir die Wasserfälle von Petrohue anschauen, die haben mich aber leicht enttäuscht, diese Wasserfälle wollten wir damals anschauen, als ich mit meinen Eltern auf der Kreuzfahrt waren, damals konnten wir wegen eines Waldbrandes leider den Ausflug nicht machen. Auf dem Schiff gab es damals diese wunderschönen Bilder des Wasserfalls mit dem Vulkan im Hintergrund. Leider kann man da nicht hin, wo diese Fotos gemacht wurden, und die meiste Zeit führt er auch viel weniger Wasser, hat man mir gesagt.

Gleich dahinter ist der Lago Todos los Santos – der Allerheiligensee. Dort übernachte ich direkt am Ufer, am schwarzen Lava-Sand.

Nach einem wunderschönen Sonnen – Unter und auch Aufgang fahre ich eine Bergstraße hoch zur Bergstation des Vulkans Osorno. Bis au 1300 m kann man mit dem Auto hinauf, Es war grandios, oben über den dichten Nebel, der über dem See und den Tälern lag, die Berggipfel in der Sonne glitzern zu sehen. Im Winter haben hier die Schilifte geöffnet, man kann auf dem Gletscher des Vulkans in mehreren Abfahrten zu Tale rauschen. Im Sommer kann man den Lift auch zum Wandern benutzen, ist aber ein sehr teurer Spaß.

Zurück im Tal, eingefangen vom Nebel erreiche ich dann irgendwann Puerto Octay, ein kleiner Ort, aber ganz nett. Nach einem kleinen überschaubaren Spaziergang fahre ich dann zu Mathias Restaurant, das ein paar Km außerhalb liegt. Etwas oberhalb des Sees, mit Panoramablick auf den Vulkan liegt das Restaurant Rancho Espantapajaros ( die Vogelscheuche).

Mathias ist Sohn eines deutschen Auswanderers, ist hier geboren, und Fahrer/Besitzer mehrerer alter Landys. Er ist ein Freund Sergios, meines Freundes in Punta Arenas, der hat gesagt ich soll hierherfahren.

Mathias betreibt hier mit seiner Frau ein Restaurant und eine Landwirtschaft, er produziert sehr viel selber, was er im Restaurant verkauft, Er hat 16 fixe Angestellte, und im Sommer bis zu 35. Und das Essen ist wirklich lecker, eine echte Empfehlung.

Ich frag ihn, ob er einen Mechaniker weiß, ich muss meinen Landy etwas checken, nach den tausenden Km Piste. Er hat einen, guter Mann, Ernesto Püschel, außerhalb von Frutillar, der spricht deutsch und so mache ich mich auf den Weg. Vor dem Landrover Meeting wollte ich sicher gehen, dass die ganzen Lager und Aufhängungen in Ordnung sind, alles abschmieren, etc…

Am Abend lerne ich dann die Schwiegermutter kennen, Sonja, eine Studentin aus Deutschland , die für ein paar Wochen hier arbeitet. Dann kommen Otto und seine Familie, Sie sind aus Puerto Madryn, von der Atlantikseite.

Am nächsten Tag wollen wir Nachmittag los, aber wie üblich verzögert sich alles. Es kommen noch mehr Landrover aus Argentinien, normal findet das Treffen gemeinsam statt,  heuer hat es sich anders ergeben. Initiator der argentinischen Gruppe ist Jorge Contrearas, mein Mechaniker aus Puerto Madryn, der mein Differenzial repariert hatte.

Es war eine große Freude ihn wiederzusehen. Ich Aß mit der Gruppe zu Mittag, es gab einiges zu erzählen, dann gingen wir hinters Haus um uns Matthias Landroverfriedhof anzusehen.

Einige alte Landys stehen in der Wiese und gammeln vor sich hin. Matthias fährt mit einem kleinen Subaru Pickup zum Treffen, weil sein guter Landrover auch zerlegt ist und General neu aufgebaut wird. Leider war er im Betrieb so beschäftigt, dass er nicht mehr fertig geworden ist.

Jorge und seine Truppe fahren erst spät nachmittags, so kommen wir auch spät weg. Matthias muss dann auch noch einen Lkw mit dem Traktor aus dem Dreck ziehen, und so kommen wir erst nach 7 Uhr am Abend weg. Nach Valdivia sind es knapp 200 Km zu fahren.

Wir kommen spät an, aber die Steaks warten schon auf uns. Nebenbei etwas kennenlernen mit den anderen Jungs, kleine Ansprachen und Besprechung des folgenden Tagesablaufs. Dann werden Aufkleber des Treffens und Kappen verteilt.

Am nächsten Morgen wäre um halb 10 Uhr Vormittag Treffpunkt gewesen. Aber wie in Südamerika üblich, ist keiner pünktlich.  Ich bin extra nach dem Dinner noch tanken gefahren, um keinen aufzuhalten, fiel das einigen andern erst vormittags ein, dazu noch in den Supermarkt etc…. wir kamen dann um 11 Uhr vorbei weg. Normal kann man nach Coral auch mit einer Fähre rüber fahren, aufgrund des schlechten Wetters fuhren die aber nicht, so mussten wir 75 Km außen rum fahren. Es regnet wie Sau, die Wege sind sehr lehmig, rutschig und aufgeweicht. Der Straßenabschnitt über die Berge an die Küste hatte es in sich, für die 25 km benötigten wir über 4 Stunden. Wir waren alle nass und dreckig, die Machete und die Seilwinde kamen einige Male zum Einsatz. Um 6 Uhr abends erreichen wir dann unseren Treffpunkt, ein kleines uriges Lokal, wir nehmen dort unser Mittagessen ein. Muscheln, Curanto und Weißwein.

Victor und Rodrigo laden mich ein in ihrer Cabana zu übernachten, was ich dankend annahm, Kleider trocknen und ein warmes Bett waren genau das Richtige.

Am Sonntag trafen wir uns im Visitorscenter der Nationalparkverwaltung. Wir bekamen Informationen über den Nationalpark Alerces Costanero, benannt nach diesen riesigen Bäumen, die hier in den Bergen entlang der Küste wuchsen. 2 Mitarbeiter der Conaf, der Nationalparkverwaltung fuhren mit uns, um die Tore zu öffnen und um mit uns dann eine Wanderung zu den Alercen zu unternehmen. Der Weg war nicht so schwierig wie am Vortag, aber durch den Regen gab es trotzdem einige Plantsch- Einlagen.

Zurück aus den Bergen trafen wir uns wieder in dem kleinen Restaurant zu Muschelsuppe und Fisch. Nachmittag löste sich das Treffen dann langsam auf, die meisten mussten noch einen langen Weg heimfahren.

 Rodrigo lädt mich ein in seinem Haus in Valdivia zu übernachten und fährt bei mir mit. Rodrigo lebt in einem netten Haus, ist mit einer Mapuche verheiratet und hat 2 Kinder. Am nächsten Vormittag nimmt Rodrigo mich mit auf seine Baustelle, er installiert Sicherheitseinrichtungen auf einer Drehbrücke über den Fluss.

Anschließend verabschiede ich mich und fahre ins Zentrum von Valdivia, und  halte mich lange auf dem Markt der Stadt auf. Wie üblich alles Fisch hier,  nur hinter den Arbeitstischen, machen sich allerlei Seelöwen, Reier, Kormorane, Möwen, Pelikane etc. über die Reste der Fische her, die die Arbeiter, die die Fische filetieren hinter sich ins Wasser werfen. Alles gut verwertet und die Seelöwen fressen sich fett.

Nach einem kleinen Stadtrundgang treffe ich Daniel, einen der Landrover Fahrer von Valdivia wieder. Er war einer der Organisatoren dieses Treffens, Er stammt aus Quebec in Kanada, gelernter Mechaniker und betreibt hier eine Tankstelle mit Hauptrichtung Treibstoff für Boote.

Ich erkläre ihm, das ich ein leichtes schleifendes Geräusch von der Bremse habe, er nimmt mich mit zu sich nach Hause und sieht’s ich die Sache an. Ein Bremsbelag ging Eisen auf Eisen, keine Ahnung warum, einer ist halt ungewöhnlich. Der Bremszylinder ist gängig, alles scheint normal. Bremsbelag gibt’s hier auch keine passenden, dafür werden hier alte Beläge repariert. Wir fahren hin und geben ihm den abgeschliffenen Belag und den anderen dazu.

Die Firma schneidet das Material zu und klebt es auf das Metall. Für 10 Euro repariert.

Ich muss jetzt beobachten ob sich wieder eine Seite schneller abnutzt, denn dann stimmt was nicht.

Daniel und seine Frau laden mich ein, eine Nacht hier zu schlafen, ich revanchiere mich mit einer Karottensuppe, die allen gut schmeckt.

Von Valdivia fahr ich dann nochmal an den Pazifik raus, nach Niebla, und von dort die Küstenstraße etwas nordwärts. Echt schön hier,  abwechselnd Felsküste und schöne Buchten mit Stränden. Sogar den Kühen gefällt ein relaxter Erholungstag am Strand. Na da muss das Fleisch ja gut sein. Ich treffe mich noch kurz mit Marianne und Erik, den beiden Schweden  und fahr dann in 2 h über die Panamericana hinauf nach Temuco.

Hier will ich mich mit Stefan und Petra treffen, 2 Freunde von mir. Mit Ihnen unterwegs die beiden Schweizer Kurt und Elisabeth, die ich am Lago General Carrera das erste Mal getroffen habe, und Patrice und Rachel, die Franzosen mit dem MAN, die ich das erste Mal in Camarones getroffen habe.

Ich freue mich sie alle wieder zusehen und mein Plan war so 3 -4 Tage zu bleiben. Aber es kam wieder alles anders.

Sie kamen nach Temuco nicht weil das so eine schöne Stadt ist, sondern um Umbauten und Reparaturen an den Trucks vorzunehmen. Temuco ist dafür gut geeignet, denn hier sind viele brauchbare Firmen zu finden.

Sie haben einen guten Platz ausgesucht, ein paar Km außerhalb. Benjamins Campingplatz ist ruhig, es gibt eine kleine Halle, die als Aufenthaltsraum geeignet ist, auch als trockener Platz für Arbeiten.  Alles etwas rustikal, aber ganz praktisch in unserem Sinne.

Ich beschließe erst mal eine gründliche Innenreinigung zu machen, den ganzen Staub der Carretera Austral loszuwerden.

Stefan verbringt den Tag damit bei den Schweizern die Verbraucherbatterien zu tauschen.

Ich nutze die Stadt auch um Wäsche zu waschen, meine Hosen günstig zu flicken und meinen Schlafsack reinigen zu lassen. Für super 4 Euro umgerechnet.

Patrice  bekommt eine pneumatische Vorrichtung eingebaut, damit er seine Schmutzwassertanks bequemer von innen per Knopfdruck leeren kann, dazu sind viele Teile notwendig, wir fahren Tagelang einkaufen und fragen uns von einer Firma zur Nächsten. Ich stelle mich als Fahrer zur Verfügung, da die Lkws zu groß für die Stadt sind. Mir macht das nichts aus, und so lernen wir einige andere Bereiche des Lebens kennen. Trotz unserer eher mageren Spanischkenntnisse treiben wir alles auf, Pneumatikzylinder, Aluminiumprofile, elektrische Sachen etc… Stefan muss auch noch seine Batterien tauschen,

Ich suche ein Fahrradgeschäft um meine beschädigte Felge tauschen zu lassen. Stefan schaut sich mein Solar an, denn die lädt nicht mehr, es ist nur ein Kabel locker gewesen, aber wir beschließen die Solaranlage zu erweitern.

Abends sitzen wir meist zusammen, Grillen, brutzeln Hamburger, trinken ein paar Flaschen Wein und führen nette Unterhaltungen über das Erlebte und die Orte wo wir noch hinfahren wollen. Tag für Tag vergeht, und dann bin ich eine Woche da, dann 10 Tage, aber in so netter Gesellschaft, da bleibt man gerne. Wieder einmal einer dieser Orte wo man hängen bleibt, obwohl man es gar nicht vorhat, bzw. der Ort an und für sich dazu eigentlich gar nicht einlädt.

Am 2. Sonntag unseres Aufenthalts packen wir alle zusammen unsere Fahrräder aus und fahren in die Stadt. Der Verkehr ist üblich sonntags wenig, wir besuchen zuerst das Pablo Neruda  Eisenbahnmuseum, dann fahren wir in den Markt zum Mittagessen. Das volle  Programm, Curanto, Lachs und Ceviche. Nachmittag fahren wir dann noch in eine große Shoppingmall, Abendessen brauchen wir keines mehr.

Schön anzusehen war dann noch die fachmännisch ausgestellte Rechnung, da würde sich unser Finanzamt freuen.

Zurück auf dem Camping habe ich dann festgestellt, das ich meinen Autoschlüssel verloren habe. Irgendwo in der Stadt. Ich hatte ein Loch im Hosensack und nicht bemerkt.

Stefan ist ein Tausendsassa und kennt sich mit Allem aus, er versucht sich mit dem Öffnen der Tür und nach einiger Zeit war er erfolgreich.

Am Montag war dann wieder Arbeit angesagt, meine Dachkisten zurücksetzen um der Halteschiene für die Solarpaneele Platz zu machen, Die Schiene vorbereiten, alles zusammenschrauben und auf den Dachträger montieren.

Abends feiern wir dann Rachels Geburtstag in gemütlicher Runde. Wir machen Pizza in der Pfanne auf dem offenen Feuer.

Nach einem späten Frühstück schließt Stefan dann meine Solarpaneel an, zu den vorhandenen 2 mit insgesamt 120 W kam eine 3. mit 70 Watt dazu, und wir haben einen neuen Solarladeregler gekauft, sogar aus Deutschland. Beim ersten Test erreichten wir 12,2 Ampere Ladestrom, schaut vielversprechend aus. Jetzt schau ich mir das Ganze in der nächsten Zeit an, wie es funktioniert, Stefan hat den Verdacht, das meine Batterie auch vor dem Exodus steht, die werden wir dann wahrscheinlich in Santiago rausschmeißen und auch hier erweitern und eine weitere Batterie dazu schließen.

Ich fahr dann noch in die Stadt zum Öl wechseln,  die ganzen alten Batterien verkaufen wir nach Gewicht noch an einen Schrotthändler und bereiten uns auf den Aufbruch vor.

Patrice, Rachel, Kurt und Elisabeth sind schon weg, die haben andere Pläne, sie sehe ich später wieder. Wahrscheinlich in Santiago.

Stefan, Petra und ich fahren via Melipeuco in den Conguillio Nationalpark. Im Nationalpark steht der 3125 m hohe Vulkan Llaima, der einer der aktivsten in Chile ist, momentan zeigt er aber keine Aktivität.

Die Landschaft ist geprägt von Lavafeldern, sanften flachen Bewuchs, Grasbüscheln, die Natur ist dabei sich den Lebensraum zurückzuerobern. Grandios.

Wir stoppen an der Laguna Verde,  aus der sich einige tote Baumstämme erheben, wir gehen durch diese herrliche Landschaft spazieren und schlafen an einem windgeschützten Platz.

Die Nacht ist klar und kalt, so minus 1,5 Grad zeigt das Thermometer in der Früh, es ist alles mit Raureif bedeckt. Dafür glüht der Vulkan tieforange in den ersten Sonnenstrahlen.

Wir spazieren nochmal ein wenig durch die Lavadünen, dann fahren wir weiter um den Vulkan herum zu den Araukarien Wäldern.

Groß und mächtig ragen sie aus den niedrigeren Bäumen und Sträuchern empor, die sich im Herbst bunt verfärben. Wir gehen wieder etwas wandern  am See Conguillio, hinauf auf den Mirador  Condores, leider schlägt das Wetter um und von  der Aussicht ist nicht mehr viel übrig. Der Weg ist verdammt eng, teilweise ein richtiger Hohlweg und wegen Ostern ist auch  etwas Verkehr, viele Ausflügler sind in dem Park unterwegs. Ich fahre Stefan meist  mit etwas Abstand vor und halte die Autos auf, damit er sich leichter tut. An einer kleinen Lagune übernachten wir, morgens geht die Sonne wieder auf und strahlt alles in warmes Licht. So ruhig und friedlich liegt sie da, die Natur,  wenn nur die Ganze Welt so friedlich wär….

Für mich ist Zeit zum Aufbruch, ich will nach Villarica fahren, um Amelie zu besuchen. Amelie stammt aus Hochburg und ist in Chile verheiratet. Ich habe ein Päckchen anzuholen dort und vielleicht kann ich ja über Ostern bleiben, war mein Gedanke.

Ich fahre zurück nach Melipeuco, biege dann links ab und fahre über die Ruta Interlagos nach Villarica und Pucon am gleichnamigen See Villarica. Hinter dem See erhebt sich der Vulkan Villarica 2840 Meter hoch. Pucon liegt strategisch günstig am schönen See und in die umliegenden Nationalparks und zum Vulkan, der leicht zu besteigen ist, ist es nicht weit. Jetzt zu  Ostern platzt der Ort aus allen Nähten. Viele reiche Leute hier. Es gibt hochwertige Geschäfte, gutes Eis und ich finde richtiges dunkles Schwarzbrot, wie daheim. Am See gibt es einen schönen Strand aus schwarzem Lava-Sand, ein toller Kontrast zum Blau des Wassers.

Am Strand beobachte ich ein paar Jugendliche, die ein paar akrobatische Einlagen auf einer Slackline zeigen.

 Abends erreichte ich dann Amelie am Telefon, leider kam sie gerade von Argentinien zurück, um gleich mit dem Bus wieder wegzufahren. Ich treffe sie noch kurz am Busbahnhof bei ihrer Abreise, sie überreicht mir mein Päckchen. Sie sagt, falls ich noch da bin, wenn sie in einer Woche wieder zurückkommt,  kann ich gerne nochmal vorbeischauen.

Mal schauen wie sich die nächsten Tage so entwickeln, es gibt einiges zu tun und zu sehen hier in der Umgebung, in vulkanisch aktiven Gegenden gibt es viele Thermen. Möglichkeiten zum Wandern sind auch gegeben, ein Abstecher nach Argentinien nach San Martin de los Andes wär auch zu überlegen.Bleibt nur zu hoffen, das das Wetter noch ein wenig stabil bleibt.

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