Brasilien 2017, Küste Zentralbrasiliens (Natal bis Salvador)
Probleme:
Sicherheit in Salvador de Bahia, es wurde versucht mich zu berauben, das ich jedoch verhindern konnte.
Steinschlag in der Windschutzscheibe, Bremsen Eisen auf Eisen
Eigene Erfahrungen:
Auch hier sind die Menschen einerseits sehr freundlich und hilfsbereit, in den großen Städten heißt es Aufpassen, Aufpassen und nochmals Aufpassen.
Die Strände sind gewaltig schön, oft sehr einsam, bisher die schönsten Strände die ich auf allen meinen Reisen gesehen hatte.
Reiseroute:
Tambaba– Olinda – Receife - Porto de Galinhas – Maracaipe – Tamandare – Maragogi – Maceio – Coruripe – Piacabuco – Aracaju -Sao Cristovao – Massarandupio – Praia do Forte – Lauro de Freitas – Salvador de Bahia - Nazare – Taperoa – Nilo Pecanaha – Abzweig BA 250 - Strand nach Barra Serinhaem – Retour Lauro do Freitas - Salvador
Reisezeitraum:
25. Oktober 2017 bis 16. November
Reisebericht:
Ich hatte immer dieses Bild vor Augen, das ich irgendwann mal in einem Buch gesehen hatte, von einer barocken Kirche, die sich aus einem grünen Hügel erhebt, mit dem türkisgrünen Meer im Hintergrund. Es hatte irgendwie eine besondere Magie.
Nun war ich an dem Ort angekommen, wo diese Kirche stand. In Olinda. Diese Stadt ist eines der größten Kulturdenkmäler in Brasilien. Der Stadtgründer soll bei der Entdeckung dieses Ortes ausgerufen haben „O que linda! O wie schön“! Daraus wurde der Stadtname abgeleitet.
Für mich war es erst einmal nicht so schön, es gibt keinen Camping in der Stadt und ich musste fast einen halben Tag lang suchen, bis ich ein Hostal mit Innenhofparkplatz fand, das mich aufnahm. Des Weiteren stand Wäsche waschen auf dem Programm und das finden einer Wäscherei ist prinzipiell in Brasilien schwieriger als in den anderen Lateinamerikanischen Ländern. Und auf schon wieder selberwaschen hatte ich gar keinen Bock, noch dazu inc. Bettwäsche. Schlussendlich war ich doch erfolgreich und nun war Zeit für einen Streifzug durch die hügelige Stadt. Die Igreja do Carmo und das Convento de Sao Francisco haben mir am besten gefallen, der schönste Ausblick bietet sich von Alto da Se an, dort wurde in einem ehemaligen Wasserspeicher ein Lift eingebaut, der Ausblick von oben reicht bis nach Receife hinüber und man sieht all die Kirchen und das Meer im Hintergrund. Es gibt viel Kunsthandwerk in Olinda und Musiker. Bisher eine meiner Lieblingsstädte in Brasilien, es ist jedoch eine schweißtreibende Stadt, das der Meereswind nur bedingt lindern kann.
Einziger Minuspunkt der Stadt sind die zahlreichen nicht offiziellen „Touristenführer“ die sich an jeder Ecke den Besuchern anbieten. Sie lassen sich jedoch leicht abwimmeln.
Es reiht sich ein Strand an den nächsten, einer schöner als der andere, türkisgrünes Wasser, Palmen im Hintergrund, im Vergleich zum Norden werden die Strände jetzt grüner und bekommen mehr dieses karibische Flair, das man sich bei den paradiesischen Stränden immer so vorstellt. Brasilien hat eine Menge davon und jedes Jahr bei der Wahl zu den schönsten Stränden der Welt schaffen es gleich mehrere brasilianische in die Top 10 Plätze.
Als nächstes besuchte ich Porto de Galinhas – den Hühnerhafen. Hier wurden früher viele Sklaven verschifft, dessen Nachfahren auch heute noch ganz Nordbrasilien prägen. Da der Sklavenhandel nicht ganz legal war, wurden die Sklaven als Hühner tituliert „ Eine neue Ladung Hühner aus Angola ist angekommen….“
In Porto Galinhas geht es schon etwas geschäftiger zu, die Küste ist berühmt für seien vorgelagerten Riffs, die bei Ebbe mit den Jangadas-Booten angelaufen werden, zum Schnorcheln und Baden.
Am Praia dos Carneiros steht eine sehr fotogene Kapelle am Strand, in Maraggogi gäbe es auch ein Riff zum rausfahren, allerdings war da gerade so viel los, das ich darauf verzichtet hatte, das war Jesolo like.
Südlich von Aracaju stattete ich der Stadt Sao Cristovao einen kurzen Besuch ab, das Stadtzentrum ist auch hier UNESCO Welterbe. Nach einem kurzen Rundgang am Sonntag, alles geschlossen, nix los bin ich gleich weiter gefahren, wieder an den Strand nach Massanradupio.
Mein letzter Strand vor Salvador de Bahia war Praia do Forte. Von einigen anderen Reisenden wurde mir erzählt, wie schön es dort sei und das sie alle länger geblieben sind als sie vorhatten. Ein Hostal im Zentrum erlaubt Camping und die Benutzung aller Hostaleinrichtungen für wenig Geld. Der Ort ist schön aber teuer, einer der Orte, wo die obere Mittelklasse hinfährt, die die es sich leisten kann, für eine Pizza über 20 Dollar zu bezahlen. Das Preisniveau dieses Ortes ist exorbitant.
Am nächsten Morgen sprach mich über den Zaun herüber einer auf Deutsch an, ein Österreicher, der hier auf Urlaub war. Wir verabreden uns am Abend gemeinsam essen zu gehen.
2 Stunden später, ich saß gerade vor dem Internet spricht mich jemand auf Englisch an, ich dachte die kenn ich doch, bis mir ein Sekundenbruchteil später einschießt, Dutch on Wheels vom Landrovertreffen in Barrettos. Schön, da freut man sich.
Im Ort gibt es noch eine Schutzorganisation für Meeresschildkröten, die sich um die Aufzucht und den Schutz an den Stränden der Umgebung kümmert. TAMAR genannt. Das Ganze ist jedoch wie eine Art Zoo aufgemacht, in einigen Becken schwimmen große Riesenschildkröten, von denen man den meisten anmerkt, das sie raus wollen, dann hängen ein paar Infotafeln rum, es gibt ein Restaurant und einen Souvenirshop. So ganz hat sich mir das Ganze nicht erschlossen, was mit dieser Anlage hier bezweckt werden soll. Glücklich haben die Schildkröten nicht ausgesehen.
Von Praia do Forte waren es nur mehr 50 Kilometer bis Salvador de Bahia. Diese Stadt, die mich immer mehr im Bann hatte als Rio. Vorher musste ich mich aber noch ein bisschen um den Landy kümmern. In Lauro do Freitas, einem Vorort von Salvador wurde ich schon vom Autoglaser erwartet, die neue Windschutzscheibe lag schon auf Werkzeugwagen bereit, das ging zu wie beim Boxenstopp.
Auf dem Landrovermeeting in Barretos durfte ich den Land Club Bahia kennenlernen und daraus resultierte eine Einladung von Cristiano. Ich hatte in den letzten Tagen Kontakt mit ihm und fragte ihn wie es mit Mechaniker und einigen Reparaturen ausschaut in Salvador. Darunter eben die Windschutzscheibe. Cristiano gab dort Bescheid, wann ich komme und es lag alles bereit. In 20 Minuten hatten die Jungs das erledigt, ist ja nicht auch nicht so schwierig bei einer Gummischeibe.
Cristiano ist Offroad- und Landroverfan bis ins Innerste. Und hatte somit auch einen guten Mechaniker zur Hand. In seiner eigenen Halle, in der 8 Landrover parken, davon 7, die er vor kurzem bei einer Versteigerung des Militärs gekauft hatte. Sein Mechaniker Gueto kümmert sich dort um die Landrover, um sie instand zu setzen zum Weiterverkauf. Also war ich dort bestens aufgehoben. Wir fuhren hin, checkten, was gemacht werden muss, bestellten die Teile in Sao Paulo – hier im Norden gibt es nichts. Während der Wartezeit war ich auf Stadtbesichtigung, als ich zurückkam waren die Teile da und konnten verbaut werden. Diesmal waren die Bremsen hinüber, vorne komplett incl. Scheiben, Beläge, Bremszylinder, Wechsel Bremsflüssigkeit, hinten nur Beläge. Dazu die Kugel und Lager des hinteren Trapezgelenks und weitere allgemeine Servicearbeiten.
Cristiano lud mich ein in sein Haus, das in einer Vorstadt von Salvador liegt. Ich kam gerade vor einem langen Wochenende bei ihm an und er fragte mich, ob ich Lust hätte mit dem Club auf einen Ausflug mitzufahren. Er erläuterte mir den Plan, was sie vorhatten und ich schlug ein. Perfektes Timing.
Wir starteten um 7 Uhr früh zum Treffpunkt mit den anderen und fuhren im Konvoy etwa 300 Kilometer weiter nach Süden zu einem Ort namens Barra do Serinhaem. Sehr abgelegen und nicht so leicht zu erreichen. Unterwegs stoppten wir um frische Austern zu essen. Das Wetter war durchwachsen und die letzten Tage fiel viel Regen. Die Piste war sehr aufgeweicht. Cristiano hat dort einen Freund, der ihnen das Haus für dieses Wochenende zur Verfügung stellte. In diesem Dorf, sowie der ganzen Umgebung dreht sich alles um Fische und Shrimps, die folgenden 4 Tage gab es also ausschließlich Proteine aus dem Meer zum Essen. Wir fuhren verschiedene Lokalitäten auf der Halbinsel an, um verschiedene Spezialitäten zu verkosten. Alles war sehr idyllisch, bis zum Lunch unter einem großen Baum. Ich durfte auch ein bisschen in die Töpfe schaun. Muscheln, Krabben, Salate, Fisch, einfach und natürlich zubereitet.
Auf einem Offroadtrack der Rückfahrt passierte es schließlich, alle kamen durch, nur Montenegro blieb hängen, das Rausziehen funktionierte erst nicht, der Gurt riss 2 Mal, seine Seilwinde funktionierte nicht, schließlich hängten sie 2 Landys zusammen und konnten mit der geballten Kraft von 12 Reifen das Schlammloch besiegen.
Am nächsten Tag ein anderes Restaurant, ein anderer Strand und so weiter… zwischendurch ging ich immer wieder auf Erkundungstour, den Einheimischen ein bisschen über die Schulter zu schauen.
Abends dann schlemmten wir wieder Muscheln und Langusten, wieder einmal konnte ich nur sagen “Welcome to Paradise“.
Da sag ich auch noch mal Danke an den Club für die Einladung und das Erlebnis. Toll
Zurück in Cristianos Haus und nach der Bestellung meiner Ersatzteile stand die Besichtigung der Altstadt von Salvador auf dem Programm. Ich entschied mich alleine zu gehen, denn fürs Fotografieren, brauche ich meine Ruhe und die Muse. Cristiano instruierte mich und warnte mich mehrfach vor der gefährlichen Stadt. Ein Sicherheitsrisiko konnte ich aber im Vorhinein ausschließen, den Landy konnte ich in Cristianos Haus parkieren und per Metro in die Stadt fahren. Somit war der schon mal sicher.
In Pelourinho, der Altstadt mietete ich mir ein Dormbett im Hostal Acai . das Hostal war mitunter eines der besten, die ich in SA bisher hatte. Von der Dachterrasse bat sich ein schöner Blick auf die Altstadt.
Ich wollte immer nach Salvador, ich hatte da mal eine Doku gesehen und seit ich in Cartagena war, hatte ich das Bild vor Augen, das es in Salvador ähnlich sein müsse. Nachfahren von Sklaven, die Kultur- und Musikeinflüsse aus Afrika, Karibik, alte bunte Häuser etc.
Es gibt durchaus vergleichbare Parallelen, jedoch sind beide Städte gänzlich unterschiedlich. Nichtsdestotrotz könnte ich mich in Salvador sehr wohlfühlen, wenn das das Thema Sicherheit nicht wäre. Dazu später mehr.
Die Altstadt beeindruckt, die Plätze, die engen Gassen, Kunstgeschäfte, Künstler, die Capoeirotänzer, die Trommler. Speziell die Trommler prägen die Altstadt, Tag ein Tag aus, von Früh bis in die Nacht wird irgendwo getrommelt. Bei uns zuhause würde da alle 3 Minuten ein Anruf bei der Polizei eingehen.
Der Großteil der Stadt liegt auf Hügel verteilt, auf dem letzten Abhang zum Meer liegt die Altstadt. Der flache Bereich der Unterstadt und des Hafens wurden erst später aufgeschüttet, früher ging das Meer bis an den Beginn des Hügels.
Salvador ist mit 3,5 Millionen Einwohnern nach Sao Paulo, Rio und Belo Horizonte der 4.größte Ballungsraum in Brasilien, 2/3 der Bevölkerung ist schwarz, Nachkommen der Sklaven, die damals in erster Linie aus Angola, Nigeria, Guinea und Benin nach Brasilien gebracht wurden. Sie mussten damals auf den Plantagen und in den Fabriken arbeiten.
Pelourinho bedeutet so viel wie Pranger. In der Altstadt wurden damals die Sklaven ausgepeitscht, heute flanieren die Touristen über die buckeligen Pflastersteine. Die historische Altstadt ist ein architektonisches Juwel mit einer Unzahl an schönen Gebäuden und eindrucksvollen Kirchen. Es heißt es gäbe 365 Kirchen – für jeden Tag des Jahres eine – in der Stadt.
Von der Oberstadt kommt man am besten mit dem Elevador Lacerda, einem Aufzug in die Unterstadt. Dort fällt als erstes der große Mercado Modelo ins Auge, die alte Markthalle. Wer sich hier allerdings einen richtigen Markt erwartet, der wird enttäuscht sein, hier werden nur mehr Touristensouvenirs und Ramsch verkauft. Gleich hinterhalb liegt der Hafen und seit die großen Kreuzfahrtschiffe die Stadt anlaufen, müssen auch diese Touristen mit Ware versorgt werden.
Mehr Zeit kann man auf alle Fälle in der Oberstadt verbringen. Es gibt nette Bars, die zu einem Drink einladen und auch einige preisgünstige Lokale zum Essen
Bis 1930 wurde Pelourinho von der Mittelklasse bewohnt. Als diese mit der Zeit ihre Wohnsitze an den Stadtrand verlegten, verkam das Zentrum zu einem Ghetto armer schwarzer Familien, Nährboden für Drogenkriminalität und Prostitution. Anfang der 1980er Jahre waren die meisten Gebäude in einem desolaten Zustand. 1985 erklärte die UNESCO die Innenstadt zum Weltkulturerbe.
Da diese Auszeichnung für eine Stadt auch Pflichten und Verantwortung bedeutet, wurden bis 1995 800 Bauwerke und 20 Straßenzüge renoviert und in ein Touristenviertel umgewandelt. Das Projekt war umstritten, da die Mietshäuser in Restaurants , Geschäfte und Galerien umgewandelt wurden und die früheren Bewohner ausziehen mussten. Anschließend wurde teilweise ein Autofahrverbot eingeführt.
Heute ist die Altstadt in gutem Schuss, wobei nach wie vor Unmengen an Geld investiert werden müsste und auch sollte. Verfall sieht man überall. 13 Jahre korrupter Linksregierung haben auch hier ihre Spuren hinterlassen, es fehlt an Geld das Projekt fertigzustellen bzw. für die Sicherheit innerhalb dieses Gebietes zu sorgen. Unter Tags patrouilliert eine große Anzahl an Polizisten, wenn die Nacht kommt steigt aber auch das Kriminalitätsrisiko rapide an. Im Umfeld der Altstadt schließen sich Favelas an, Armenviertel, wenn man von außen in die Stadt fährt und die Metro benutzt, die bis auf die letzten beiden Stationen oberirdisch als Hochbahn verkehrt, hat man besten Blick auf die wild, mit roten Ziegeln zugebauten Hügelketten.
Ich habe in keiner anderen Stadt – nicht mal in Kolumbien – die Polizei auf Motorrädern Streife fahren sehen, wo der hinten sitzende Polizist während der Fahrt mit gezogener Pistole gesessen hat. (Mehrfach gesehen, leider hat ein Bild nicht geklappt) Laut Statistik gehört Salvador mit einer Mordrate von 60 /100000 Einwohner zu den Top 4 in Brasilien. Mich hat es auch fast erwischt, ich konnte gerade noch meine Sachen retten und entkommen, aber dazu später mehr. Erst mal wieder zurück zur Altstadt.
Wer nach Salvador fährt, sollte unbedingt die Kirche Sao Francisco besichtigen, der Innenraum quillt über mit vergoldeten Heiligenfiguren, Wandverkleidungen und Schnitzereien, die Cathedral Basilika und den Largo do Pelourinho.
Dieser abschüssige Platz bietet das beste Panorama auf die alten barocken Gebäude des Zentrums. Weiter entfernt vom Zentrum steht die Igreja do Bonfim, eine der wichtigsten Kirchen Salvadors. Im Umfeld steht auch ein Fort an der Küste. Vom Zentrum bis dorthin sind es 6 Kilometer, die sollte man auf keinen Fall zu Fuß gehen, wegen derSicherheit, sondern am besten per Uber fahren. Uber habe ich mittlerweile lieb gewonnen, weil es einfach und unkompliziert zum Buchen geht, zum anderen wesentlich billiger ist, als herkömmliche Taxis. In Brasilien hatte ich bisher in allen Uber Klimaanlage, in den normalen Taxis braucht man Glück dafür.
Immer am Dienstag finden Trommelumzüge und in der Kirche Rosario dos Pretos eine Messe statt, die sich stark von den typischen katholischen Messen unterscheiden. Viel fröhlicher und andere Gesänge. Durch die Vermischung der afrikanischen mit der europäischen Kultur vermischten sich auch die Religionen. Viele sind einerseits stark gläubige Katholiken, andererseits Candomle Anhänger. In Brasilien geht alles, sogar das man gleichzeitig an verschieden Religionen glaubt. Man nimmt sich von jeder einfach das Beste heraus.
Tag für Tag sieht man oder vielmehr hört man die Trommler durch die ganze Stadt, Trommelmusik hat seit je her Tradition im Norden Brasiliens, speziell in Salvador. Die Gruppe Olodum erlangte durch den Popstar Michael Jackson internationale Berühmtheit. Das Video zum Song „They dont care about us“ von Michael Jackson wurde zum Teil in Salvador aufgenommen und die Trommler von Olodum spielen dabei eine große Rolle und trommeln den Rhythmus des Liedes. Heute treten sie in erster Linie nur gegen Bezahlung auf, jedoch ein oder zweimal im Monat trommeln sie noch kostenlos durch die Stadt. Diese Gruppe löst auch bei den Einheimischen die größte Bewunderung aus und an so einem Umzug folgen hunderte Menschen dem Umzug durch die Altstadt. Leider mischen sich unter die Zuschauer auch zahlreiche Diebe, in es, in dem schon fast gefährlichen Gedränge in den engen Gassen – versuchen, den Besuchern die Wertgegenstände zu entreißen.
Trotz hoher Polizeipräsenz haben sie leichtes Spiel. Selbst erlebt. Ich stand einen Meter neben der Polizei in einem Gedränge, das ich keine Chance hatte rauszukommen. Ich filmte über Kopf mit dem Handy, als auf einmal eine Hand vorschnellte um mit das Handy zu entreißen. Ich konnte es grad noch festklammern, der andere rutschte ab. Eine Sekunde später schnitt mir jemand die Uhr vom Handgelenk, ich konnte gerade noch nachfassen und sie zurückziehen, als sich jemand am Verschluss meiner Bauchtasche zu schaffen machte. Ich konnte gerade alles festhalten und war erst erleichtert, als ich nach mehrminütigem Schieben aus der Masse rauskam in eine Seitenstraße. Für mich war der Abend dann gelaufen und in den Folgenächten nahm ich nichts mehr oder nur das Nötigste mit auf die Straße.
Wegen der Sicherheit sollte man in Brasilien immer fragen, denn die kann für ein und das selbe Gebiet während verschiedener Tageszeiten oder Wochentagen ganz unterschiedlich sein. Als ich mit der Metro im Zentrum ankam, hatte ich eineinhalb Kilometer bis zum Hostal. An einem Mittwoch war das Gehen kein Problem, die Straßen waren etwas belebt, die Geschäfte offen. Als ich Salvador an einem Sonntag verließ, lag so eine ungute Ruhe über dem Viertel, ich fragte den Polizisten neben dem Hostal, ob es jetzt ok wäre, zur Metro zu laufen. Er riet mir ein Taxi zu nehmen, da von Samstagmittag bis Montag früh alles geschlossen hätte, die Straßen leer sind und somit keine Sicherheit gegeben ist. Motorradüberfälle sind dann an der Tagesordnung.
Die paar Hinweise sollen jetzt niemanden abschrecken, um Salvador sowie andere Großstädte nicht zu besuchen, sondern nur etwas sensibilisieren, aufzupassen.
In Brasilien macht es besonders viel Spaß, Menschen zu fotografieren. Im Gegensatz zu Bolivien zb. sind die Menschen hier offen und dem Fotografen freundlich gesinnt. Auf den Bildern ist alles vertreten, von Künstlern, Tänzern, typisch gekleideten Afrofrauen, Verkäufern, Arbeitern, Fischern, Polizisten und Obdachlosen
Die Fotos der Kirchen will ich hier separat präsentieren, sie sind wahrlich beeindruckend
Zum Schluss noch ein paar Fotos von der Zubereitung meines brasilianischen Lieblingsgerichtes, Moqueca. Ein Eintopf aus Fisch und /oder Garnelen in einer Sauce aus Kokosmilch und Dendeöl (Palmöl) mit Tomaten, Paprika, Limettensaft und viel Koriander, serviert in einer heißen Tonschale
Link zu allen Fotos auf Google Fotos